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Tödliche Medikamente

Wir kennen den gebetsmühlenartigen Anspruch der Schulmedizin und der mit ihr verbandelten Pharmaindustrie, dass nur „ordnungsgemäß“ zugelassene Medikamente in der Lage sind, zu heilen.

Natürliche Heilmittel gibt es demnach nicht, beziehungsweise kann es nicht geben, da diese keine Zulassung haben und damit unwirksam sein sollen – entgegen aller Studien und Erfahrungswerte.

Schon hier kristallisiert sich die Lächerlichkeit des Anspruchs auf eine Monopolstellung in Sachen Heilung heraus. Denn die Kritik, dass die Schulmedizin nicht heilt, sondern Symptome verarztet, wird mit solchen formalisierten Argumenten bestätigt.

Wenn man diese krude Logik für sich vereinnahmt hat, dann hat man auch die idealen Scheuklappen auf, die die Sicht auf die negativen Folgen zahlreicher „Mediziner“-Verordnungen ausblenden. Und damit wäre das rosarote Bild der klassischen Medizin Wirklichkeit geworden.

Und bevor mir wieder was unterstellt wird: Es geht hier nicht darum, dass ich gerne einen guten Chirurgen hätte, der mich operiert, wenn mein Bein nicht mehr da ist, wo es eigentlich hingehört. Es geht hier um die Millionen chronisch Kranken (und auch um akut Kranke), die täglich irgendwelche Tabletten, Arzneimittel und Medikamente einnehmen sollen.

 

Kein Medikament ohne Nebenwirkungen

Ein alter pharmakologische Leitspruch besagt, dass es bei pharmakologischen Substanzen ohne Nebenwirkungen auch keine Wirkungen gibt. Oder mit anderen Worten: Je besser eine Substanz wirkt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für unerwünschte andere Wirkungen, kurz „Nebenwirkungen“ genannt. Und eine dieser „Nebenwirkungen“ ist der Tod.

Wie sehr die Schulmedizin diese Wahrheit verdrängt oder unterdrückt, dies dokumentiert ihre wissenschaftsfeindliche Herangehensweise an diese Tatsachen. Diese Ideologie hat Konsequenzen für die Art und Weise, wie Medikamente neu zugelassen werden. Denn die Pharmaindustrie darf ihre eigenen Studien bauen und somit ihr eigener „Richter“ sein. Und diese Praxis hat Konsequenzen für die Patienten, die ich in einer „Unmenge“ an Beiträgen bereits beschrieben habe:

Tod auf Rezept: Aber nicht verraten!

Tod auf Rezept“ – so hieß ein Beitrag der ARD aus dem Jahr 2000. Hier kommt ein renommierter Bremer Pharmakologe, Professor Schönhofer, zu Wort, dessen Spezialgebiet die Erforschung von Nebenwirkungen von Medikamenten ist. Er beurteilt die Vorgehensweise der Pharmaindustrie so: „Der Profit ist oft wichtiger als der Patient, Medikamente kommen häufig vorschnell auf den Markt.

Am Beispiel eines heute praktisch unbekannten Medikaments, das Antibiotikum Trovan, wird das Prinzip erklärt, das hinter dieser desolaten Praxis steht.

Das Antibiotikum von der Firma Pfizer war nur ein Jahr auf dem Markt. Aufgrund schwerer Nebenwirkungen plus Todesfälle wurde es wieder vom Markt genommen. Immerhin, möchte man fast denken. Aber eigentlich hätte eine solche Substanz nie zugelassen werden sollen.

Denn die Studien vor der Zulassung zeigten erhöhte Leberwerte bei den Probanden, was aber vom Hersteller unter den Teppich gekehrt wurde. Pfizer behauptete sogar höchst offiziell, dass Trovan „das am besten untersuchte Mittel aller Zeiten“ sei, und sogar noch besser dokumentiert sei als Penicillin. Nach einem Jahr war das am besten untersuchte Mittel aller Zeiten weg vom Markt. Für Professor Schönhofer war klar, dass die Zulassung dieser Substanz nicht auf wissenschaftlichen Grundlagen beruhen konnte, sondern einzig und allein auf Profitstreben, wie er sich ausdrückte.

Dies ist nur ein Beispiel von vielen und damit keine Ausnahme, die irgendeine Regel bestätigt. Vielmehr scheint es sich hier um die Regel zu handeln, bei der man nach einer Ausnahme suchen muss. Da wir gerade bei den Antibiotika sind: Da gibt es auch noch die unschöne  Gruppe der Fluorchinolone. Eine tolle Sache!

Nach Berechnungen von Prof. Schönhofer gab es zu diesem Zeitpunkt jährlich 16.000 Tote durch medikamentöse Nebenwirkungen, die zur Hälfte vermeidbar gewesen wären. Und zu diesem Zeitpunkt gab es nach seinen Aussagen noch über 20.000 Arzneimittel, die im Verkehr waren, für die es aber überhaupt keine Zulassung gegeben hatte. Aber das war im Jahr 2000.

Hier wird die Scheinheiligkeit von Schulmedizin und Pharmaindustrie besonders deutlich, die eine Zulassung, Neubewertung, Nachzulassung usw. für seit Jahrzehnte bewährte Naturheilmittel verlangen, selbst aber nicht im geringsten bereit sind, ihren eigenen chemischen Dreck einer wissenschaftlichen Prüfung unterziehen zu lassen.

Und da sich an dieser Praxis wenig geändert zu haben scheint, hat sich die Zahl der 16.000 Toten von 2000 evidenzbasiert und signifikant auf 58.000 Tote durch medikamentöse Nebenwirkung im Jahr 2013 erhöht.

Der Karneval der Schulmedizin

Die Definition von Intelligenz ist sehr einfach: Es ist die Fähigkeit zu lernen. Damit erhebt sich der Verdacht, dass eine Disziplin, die vor 17 Jahren noch 16.000 Tote produzierte und dann 13 Jahre später fast das Vierfache davon, eine eingeschränkte bis nicht vorhandene Fähigkeit zum Lernen besitzt. Die fehlende Wissenschaftlichkeit wäre ein weiterer Hinweis darauf. Aber ich denke, dass es viel schlimmer ist.

Wie Professor Schönhofer bereits festgestellt hatte, ist es weniger die fehlende Intelligenz, sondern das Interesse, dass hinter dieser Praxis steht: Steigender Umsatz und Profit. Dies hat höchste Priorität. Und die vorhandene Intelligenz wird genutzt, um idealistische Ärzte und Patienten nachhaltig zu täuschen.

Diese Abteilung nennt man Marketing, die in der Lage ist, aus einem Killer-Medikament das Sicherste aller Zeiten zu schnitzen. Darum entsteht nicht selten der Eindruck, dass mit all dieser Evidenzbasiertheit, Wissenschaft im weißen Kittel, gravitätischem Gehabe der Medizin-Professoren, und anderen werbewirksamen Methoden Medikamente ähnlich unter das Volk geworfen werden können, wie die Kamellen im Kölner Karneval. Denn die medizinischen Kamellen sind ja total sicher und heilen auch noch. Und wenn es dazu sogar noch eine „Zulassung“ gibt, dann kann ja nichts mehr schief gehen.

Wir wissen spätestens seit Contergan in den frühen Sechzigern und  AvandiaLipobay und  Vioxx nach 2000, dass sich was geändert haben muss – und zwar etwas, was die 16 durch eine 58 mal Tausend zu ersetzen in der Lage war.

RP-online.de brachte diesen sehr glaubwürdigen Artikel im Jahr 2013, aus dem diese Zahlen hervorgehen. Im Mittelpunkt dieses Beitrags steht Professor Sönnichsen vom Institut für Allgemeinmedizin der Universität Witten/Herdecke. Er bemängelt, dass fast 1/3 aller Medikamente ohne „Evidenzbasis“ verordnet werden. Dies halte ich für eine bestürzende Erkenntnis für eine Disziplin, die die Evidenzbasiertheit für sich in Anspruch nimmt und Naturheilverfahren als nicht evidenzbasiert abstempelt.

Der Artikel zitiert eine Studie, die gezeigt hat, dass 90 Prozent der Patienten mindestens ein Arzneimittel ohne entsprechende Indikation (=unbegründet) verschrieben bekommen. Bei den älteren Herrschaften (=über 65 Jahre alt) werden in 63 Prozent der Fälle Medikamente gegeben, die für diese Altersgruppe so gut wie kontraindiziert oder wirkungslos sind. Ein ähnliches Vorgehen kenne ich nur vom Kölner Karneval.

10% der Notaufnahmen wegen Arzneimittel-Wechselwirkungen

Eine Studie des Salzburger Klinikums aus dem Jahr 2008 hatte ergeben, dass 10 Prozent der Notaufnahmen in einem engen Zusammenhang mit medikamentösen Wechselwirkungen standen. Professor Sönnichsen weiß von weiteren Studien, die zu ähnlichen Ergebnissen gekommen sind. Das heißt also, dass im Karneval der Schulmedizin nicht nur blaue oder gelbe oder rote Kamellen gerne und reichlich gegeben werden, sondern alle Farben bunt durcheinander gemischt nach dem Motto: je mehr desto besser.

Wie sehr diese Narren im weißen Kittel die bunten Kamellen schätzen, beschreibt Professor Haefeli vom Universitätsklinikum Heidelberg:

Der durchschnittliche Patient verlässt heute mit 5 Medikamenten unsere Klinik. Daraus ergeben sich bereits 26 verschiedene Kombinationen, die sich gegenseitig beeinflussen können.

Und Durchschnitt heißt hier nicht etwa maximal. Denn es sind Fälle bekannt, wo Patienten 20 und mehr verschiedene Medikamente täglich haben schlucken müssen. Alaaf und Helau!

Aber Interaktionen (Wechselwirkungen) sind doch keine Nebenwirkungen, oder vielleicht doch?

Mal wieder: die Cholesterinsenker

Wie fragwürdig dieses System ist, das verdeutlicht Professor Sönnichsen am Beispiel der Lipidsenker. Der wird nämlich gerne verschrieben, um „das Risiko für Herzinfarkte zu senken“. Denn es gibt von der Pharmaindustrie durchgeführte Arbeiten, die dies gezeigt haben wollen. Und die müssen es ja wissen, nicht wahr?

Für Professor Sönnichsen jedoch stellt sich die Situation vollkommen anders dar:

Bei 100 Patienten verhindert man dadurch innerhalb von 10 Jahren 5 Herzinfarkte. 75 von ihnen hätten statistisch bewertet ohnehin keinen bekommen und 20 von ihnen bekommen ihn trotz der Behandlung mit dem Medikament.

Vom Risiko für Nebenwirkungen und Art und Weise von Nebenwirkungen wird hier selten gesprochen. Denn läge die Priorität bei der Sicherheit der Medikation, dann wäre schon längst Aschermittwoch in der Schulmedizin. Und ein Büchlein zu diesem „Zeug“ habe ich auch verfasst:

„Prognosehemmung“ und Gießkannenprinzip

Besagter Artikel gibt eine interessante Erklärung für dieses Phänomen in Deutschland. Er sieht die Ursache darin, dass „in Deutschland prognosehemmend verschrieben wird.“

Das heißt, dass es sich hier um ein Gießkannenprinzip handelt, das jeden einschließt, der ein bestimmtes Risiko besitzt, das sich wiederum von Grenzwerten bei bestimmten Laborwerten ableiten lässt. Wer also einen Cholesterinwert von mehr als 200 sein Eigen nennt, der ist schulmedizinisch gesehen ein Risikopatient, wenn auch nur statistisch. Aber das reicht schon, um diesen Patienten einem Sack voll Risiko für Nebenwirkungen auszusetzen. Denn die Statistik hat es ja „bewiesen“.

Naja, und wenn der Patient zum Beispiel auch noch, wie nicht selten üblich, nachhaltig gesenkte Grenzwerte für Prädiabetes und Hypertonie übersteigt, dann greift der Arzt reflexartig zum Rezeptblock, um noch ein paar bunte Kamellen dazu zufügen. Wir wissen alle, wie unterschiedlich der Organismus von Patienten funktioniert, was auch auf eine differenzierte Genetik zurückzuführen ist.

Aber die Schulmedizin macht mit ihren karnevalistischen Veranstaltungen der Verteilung von Kamellen im Gießkannenprinzip alle Patienten gleich. Wen wundert es da noch, dass auch aus diesem Blickwinkel Nebenwirkungen entstehen müssen, selbst wenn es sich nur um ein einzelnes Medikament handelt.

Ein Beitrag von T-online ( Pharmakologe warnt vor Schmerzmitteln) beschreibt die Risiken von Medikamenten, die heute als normal, sicher, gut verträglich etc. gelten. Hier kommt ein Professor für Pharmakologie der Universität Erlangen zu Wort, Professor Brune. Er veranschaulicht dem Leser, wie viel Chemie die Deutschen im Verlauf ihres Lebens schlucken oder schlucken müssen:

Im Schnitt nimmt jeder Deutsche von der Geburt bis zum Tod 2 Monate im Jahr Schmerzmittel ein. 10 Prozent der Deutschen schlucken sie sogar jeden Tag.

Paracetamol und  Acetylsalicylsäure können bei einer Überdosierung zum Tode führen. Andere vergleichbare, aber modernere Wirkstoffe wie  IbuprofenDiclofenac und  Naproxen haben diese „Nebenwirkung“ nicht. Dafür zeichnen sich diese, zum Beispiel Ibuprofen und Diclofenac, durch eine nierenschädigende Wirksamkeit aus, die in letzter Konsequenz ebenfalls zum Tode führen kann. Aber nicht nur die Nieren sind gefährdet. Magen-Darm-Trakt und Lungen können auch betroffen sein.

Paracetamol hat eine schädigende Wirksamkeit auf die Leber, die auch dann gegeben ist, wenn keine hohen Dosen eingenommen werden. Laut Professor Brune würde Paracetamol heute nicht mehr zugelassen, da die Substanz auch für  HerzinfarkteHypertonie und Hirnschäden verantwortlich ist.

Acetylsalicylsäure ist ein beliebter Wirkstoff, der als Prophylaxe gegen  Schlaganfall zum Einsatz kommt, da er „blutverdünnend“ wirkt. Mal ganz nebenbei: „blutverdünnend“? Wer sich diesen Begriff hat einfallen lassen, dem gebührt der Medizin-Marketing-Nobelpreis. Das Blut kann ich verdünnen, wenn ich Flüssigkeit dazu gebe. Was aber wirklich passiert ist höchstens eine „Gerinnungshemmung“.

Aber wir sehen hier wieder das kamellenhafte Gießkannenprinzip der Schulmedizin, nahezu jeden Patienten, der ein statistisches Risiko für einen Schlaganfall zu haben scheint, auf die Substanz einzustellen. Auch hier abstrahieren die behandelnden Mediziner von den Risiken für unkontrollierbare Blutungen, Darmgeschwüre, Asthmaanfälle etc., weil die Hersteller ihnen vorgaukeln, dass die Vorteile die Risiken von Nebenwirkungen übertreffen. Der  Focus zitiert hierzu eine schwedische Studie aus der Universität Linköping, der zufolge „die mit Abstand häufigste tödliche Nebenwirkungen Blutungen waren, die nach der Einnahme Blut verdünnender Medikamente auftraten.

Da es sich hier auch um Schmerzmittel handelt, die ausgiebig und gerne genommen werden, gesellt sich noch ein weiterer kritischer Punkt hinzu. Und das ist das Ausschalten von Schmerz als Warnsignal durch eine chemische Keule. Dieses Ignorieren der „Körpersprache“ des Organismus alleine kann schon zu nachhaltigen Komplikationen führen, wenn die Ursache für den Schmerz nicht erkannt und beseitigt wird. Aber Ursachenbehandlung hat kaum Priorität in der Schulmedizin. Das ist nichts Neues. Kein Wunder also, wenn diese Substanzen vom Mediziner verschrieben oder empfohlen werden.

Ein Dänischer Poltergeist

Und es gibt noch einen professoralen Poltergeist in der klassischen Medizin: Professor Gøtzsche. Professor Gøtzsche ist ein Internist und hat jahrelang klinische Studien für Pharmafirmen durchgeführt. Er ist Mitbegründer der Cochrane Collaboration, sowie Direktor des Nordic Cochrane Centers am Rigshospitalet in Kopenhagen.

Die Cochrane Collaboration ist bekannt geworden durch die Durchführung von einer Reihe von Metaanalysen zu verschiedenen Fragestellungen. Meine Vorbehalte gegen Metaanalysen liegen in der Möglichkeit, nur ausgesuchte Studien in das Datenmaterial aufzunehmen, die dann das gewünschte Ergebnis herbeischaffen. Wie es aussieht, scheint Professor Gøtzsche diese Ansicht zu teilen:  Data Extraction Errors in Meta-analyses That Use Standardized Mean Differences.

Es handelt sich hier offensichtlich um eine weitere Form von bewusster „Informationswäsche“, wie er das nennt. Weiter behauptet er, dass Pharmafirmen keine Medikamente, sondern Lügen über Medikamente verkaufen. Und die Fachzeitschriften sind nichts als Informationswaschanlagen für die Pharmaindustrie.

Medikamentenskandale: Die bitteren Pillen und die schlechten Nachrichten Bild: (c) fotolia – Jürgen Flächle

Pharmaindustrie als organisiertes Verbrechen

In einem Beitrag des Schweizer Rundfunks ( Tödliche Medizin?) wird er so zitiert, dass er die Pharmaindustrie als organisiertes Verbrechen bezeichnet.

Ein Grund für diese Behauptungen ist die Tatsache, dass Pharmafirmen selber über die Art und Weise entscheiden dürfen, in welcher Weise ihr neues Produkt getestet wird; sie selber entscheiden, wie sie die Daten auswerten und auch selber entscheiden dürfen, welche der Daten an die Zulassungsbehörden weitergereicht werden.

Kein Wunder also, wenn Daten so frisiert werden, dass rosarote Wolken am Pharmahimmel schweben, die uns vom Pharmamarketing als neue „Durchbrüche“ verkauft werden. Wenn dann die Realität mit Blitz und Donner evidenzbasiert über die Patienten hereinbricht, dann ist man in den Pharmafirmen nur besorgt darüber, dass vor einer Rücknahme der neuen Substanz vom Markt wenigstens die Entwicklungskosten wieder hereingefahren werden können, auch wenn das einige Tote kosten sollte. Wie kann man dem guten Professor da vorwerfen, diese Machenschaften als kriminell zu bezeichnen?

 

Ärzte: Vollstrecker und Handlanger der Pharmaindustrie

Für Professor Gøtzsche sind die Ärzte selbst nichts anderes als „Vollstrecker“ und „Handlanger“ der Pharmaindustrie, die sich von ihr korrumpieren lassen mit Geldgeschenken, teuren Essen, teuren Reisen, die als „Weiterbildung“ verkleidet werden und so weiter.

Wer also fragwürdige Medikamente aufgrund dieser Stimuli seinen Patienten verordnet, und nicht aufgrund von medizinischen Notwendigkeiten, der wird früher oder später bei einigen seiner Patienten ein pharmakologisches Desaster verursachen. Betroffen werden dann die Patienten sein, denen es am schlechtesten geht und die auf eine gute ärztliche Betreuung angewiesen sind. Die Gesünderen halten den pharmakologischen Stress mehr oder weniger gut aus, was darauf hinweist, dass sie auch ohne Arztbesuch gut zurecht gekommen wären. Die fragilen Patienten dagegen brechen unter der pharmakologischen Last zusammen und werden Teil einer desaströsen Statistik für Nebenwirkung und vielleicht Todesfolgen.

USA nehmen 2016 500 Medikamente alleine gegen Erkältungen und Allergien vom Markt

Die Zahl der Medikamente, die angeblich evidenzbasiert zugelassen worden, dann aber nach einigen Jahren vom Markt entfernt worden sind, ist inzwischen so gut wie unüberschaubar. Allein 2016 nahm die amerikanische FDA 500 Medikamente gegen Erkältungen und Allergien vom Markt. Grund: gesundheitliche Bedenken.

Diese Situation scheint die Vermutung zu bestätigen, dass Zulassungen nichts als eine aufwändige Form staatlichen Marketings für das Gesundheitswesen darstellt. Mit einer Zulassung kann man immer argumentieren, dass man den staatlichen Segen für die Substanz hat, die man unter die Leute bringt. Zulassung und Medikamentensicherheit werden als Synonym begriffen, was aber schnell in Rauch aufgeht, wenn man sich die Realität anschaut.

Denn wenn zugelassene Medikamente sicher wären, warum werden dann so viele wieder vom Markt zurückgenommen? Warum gibt es die Skandale um Avandia, Vioxx, Lipobay etc.?

Antwort: Es gibt sie, weil Personen wie Professor Gøtzsche und andere den Unterschied zwischen Medikamentensicherheit und staatlicher Absegnung kennen. Und diese staatliche Absegnung ist meist das Resultat von  Lobbyarbeit der Pharmaindustrie, die die verantwortlichen Politiker mit profitablen Beraterverträgen „zwingen“, zu ihren Gunsten zu entscheiden.

Fazit

Das Geschäft mit der Gesundheit beziehungsweise Krankheit von Millionen von Patienten ist so lukrativ, dass von Seiten der Medikamentenhersteller alles getan wird, diesen Markt zu erhalten und zu erweitern. Und Teil dieser Marketingstrategie ist einfach die Produktion von Substanzen, die nicht wirken, den Patienten schaden, sich aber gut verkaufen lassen.

Andersherum: Substanzen, die gut wirken und den Patienten helfen, sich aber schlecht verkaufen lassen, oder einen zu kleinen Markt abdecken, werden von der Pharmaindustrie erst gar nicht ins Visier genommen.

Die Unmengen von Substanzen, die vom Markt genommen wurden, sind Beleg dafür, dass die evidenzbasierte klinische Testphase erst nach der offiziellen Zulassung durchgeführt wird. Versuchskaninchen hier sind dann Menschen, die nicht Teil eines Großversuchs sein wollen, schon gar nicht ohne deren Wissen, sondern die aufgrund ihrer maroden Gesundheit auf ernst zunehmende Hilfe angewiesen sind. Stattdessen bereichern sich Arzt und Pharmafirmen an deren Not und gaukeln Verantwortung und Fürsorge vor, in der Hoffnung, die Patienten an sich zu binden und somit den zahlenden Kunden für sich zu erhalten.

Fazit vom Fazit: Solange die Gesundheit des Menschen nichts als eine Ware und kein Gegenstand für „Gefühlsduselei“ ist, wird sich an der gesamten Situation nichts ändern, und wenn, dann nur zum Schlechteren. Die Steigerung der Todesfälle von 16.000 auf 58.000 in 13 Jahren zeigt an, wohin dieser Weg führt. Warum noch eine Zulassung? Woanders werden die Feigenblätter doch auch schon entfernt.

Interessante Beiträge auf YouTube dazu:

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